Built with Berta.me

  1. BHM NEUBAU BAHNHOF MAYRHOFEN | TYPE open competition  LOCATION Mayrhofen / Austria  YEAR 2018  COLLABORATION Rupert Maleczek  MODEL Die Modellbauer TEAM Eva Schwärzler, Gabriel Stern

    Alle Funktionen unter einem Dach
    Der neue Bahnhof Mayrhofen besteht funktional aus drei Gebäudeteilen, welche drei Öffentlichkeitszonen definieren. Der öffentliche Bahnhofsbereich mit dem Kundencenter, die Bahnsteighalle sowie die nicht öffentliche Remise an der Grundstücksgrenze. Richtung Norden wird der Gleiskörper von einer Bahnsteigüberdachung begleitet. Durch die Bündelung aller Funktionen unter einer großen Dachstruktur wird der Bahnhof zu einer Einheit - mit fließenden Übergängen zwischen Innen und Außen.
    Städtebauliche Einbindung
    Die Struktur des Bahnhofes spannt sich aus der dominierenden Richtung der Verkehrswege und Gleiskörper, sowie einer diagonal über das Grundstück laufenden Richtung auf. Das Dach wird in mehrere parallele Streifen unterteilt, diese werden in Längsrichtung verschoben und können so einen angemessenen Abstand zur benachbarten Bebauung halten.
    Die dem Ort zugewandte Dachkante des Bahnhofes wird in die Mitte des Vorplatzes gezogen. Diese Geste definiert, gemeinsam mit den darunterliegenden gekurvten Baukörpern, zwei Platzbereiche. Während der nördliche Teil als Bahnhofsvorplatz dient, wird der südliche Teil von den Zubringern dominiert. Der Zugang zum Busbahnhof, wie auch der Wechsel von der Straße auf die Schiene, kann hier flüssig stattfinden.
    Funktion
    Die explizite Durchlässigkeit in Form einer offenen Durchwegung vom Vorplatz in die Bahnsteighalle definiert auch die Lage der Schalterhalle. Die Bereiche im Erdgeschoss sind klima- und funktionsbedingt hinter einer Glasfassade positioniert. Die Wechselwirkung zwischen tragenden Betonscheiben und transparenten Elementen verwischen wiederum die Grenzen zwischen Innen und Außen.
    Im Obergeschoss befinden sich die Betriebsleitstelle mit sämtlichen notwendigen Nebenräumen. Am Aufenthaltsraum anschließend liegt eine vom Vorplatz nicht einsehbare Terrasse.  
    Ähnlich den Dachstreifen über den Bahngleisen wird auch der Busbahnhof überdacht, und bindet diesen so formal ein. Die beiden Dächer ermöglichen einen über weite Strecken überdachten Zugang zum Bahnhof.
    Konstruktion
    Um die beiden Hallen zu belichten und zu belüften, werden die Dachstreifen geneigt und überhöht, wodurch eine Shed-Struktur entsteht. Die Überhöhung zur Mitte wird nach unten gespiegelt, der dadurch entstehende Fischbauchträger parallel zur Gleisrichtung bildet die primäre Konstruktion. Im Obergeschoss des Bahnhofgebäudes ermöglicht dieses Hochstellen und Neigen die Belichtung der Schlafräume als auch der Verwaltungsräume.
    Materialität
    Die dominierenden Materialien in der Konstruktion sind Beton, Stahl und Glas. Die stählernen Hauptträger bilden gemeinsam mit der perforierten Blechverkleidung semitransparente, körperhafte Dachflügel. Diese Verkleidung unterstreicht die Luftigkeit und Transparenz der Struktur, und bietet gleichzeitig Platz für Installationen. Als Auflager dienen Stahlbetonscheiben, die mit den an ihnen fixierten Toren die Hallenenden definieren. Die Ausbildung als Scheibe verkürzt die Spannweite bei gleichzeitiger Betonung der Gleisrichtung.